Vor einigen Tagen berichtete ich hier bereits über Google SearchWiki, mit dem es den Nutzern möglich sein wird, sich ihre persönlichen Suchergebnisse zu erstellen. Nun habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht, wie sich solche persönlichen Suchergebnisse auf das Thema Suchmaschinenoptimierung und die Arbeitsweise der Suchmaschinenoptimierer auswirken könnten. Nach Angaben von Google soll es ja zwei getrennte Varianten der Google Suche und Suchergebnisse geben: a) Die normalen (klassischen) Suchergebnisse, die für alle Nutzer gelten und b) die individuellen Suchergebnisse, die für einen einzelnen Nutzer gelten und durch einen Account festgelegt werden. Aber wie könnten nun die Auswirkungen auf die zukünftige Suchmaschinenoptimierung aussehen?
Befassen wir uns direkt mal mit Variante b): Der Nutzer loggt sich zunächst bei Google ein und kann dann die Suche verwenden. Hier kann er nun bei Suchanfragen bestimmen bzw. bewerten, ob die gelieferten Suchergebnisse für ihn relevant sind. Findet er z.B. in den ersten 5 Treffern z.B. 4 relevante und 1 irrelevantes Suchergebnis, so kann er diese entsprechend bewerten. Auf diese Weise kann er irrelevante Ergebnisse komplett und dauerhaft aus seinen persönlichen SERPs entfernen. Für den Nutzer ist dies natürlich durchaus von Vorteil, immerhin ergeben sich für ihn so mit zunehmender Nutzerung der Suchmaschine bessere bzw. passendere Suchergebnisse.
Anders sieht die Situation hier allerdings für den Websitebetreiber bzw. den Suchmaschinenoptimierer aus, dessen Seite aus den individuellen Suchergebnissen des Nutzer „gelöscht“ wurde: Ist die Seite erstmal deaktiviert, hat der Websitebetreiber einen Besucher – oder bei einem Onlineshop Käufer – i.d.R. unwiderbringlich verloren! Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich der Nutzer nämlich nicht die Mühe machen, eine gelöschte Website wieder zu reaktivieren. Gründe für eine Löschung aus den SERPs könnten z.B. schlechter Content, zu viel Werbung oder einfach eine Spam-Seite sein. Ein positiver Effekt könnte in diesem Zusammenhang sein, daß Websitebetreiber sich dadurch wesentlich mehr Mühe mit ihrer Website geben, um nicht aus den Suchergebnissen der User gelöscht zu werden. Soweit also eigentlich kein schlechter Nebeneffekt, wie ich finde! Ist dieser Nebeneffekt einer „SERP-Bereinigung“ eventuell sogar von Google erwünscht?
Spannend wir die Geschichte allerdings erst dann, wenn die Bewertungen der Nutzer – entgegen den aktuellen Angaben von Google – in den Algorithmus der regulären Suchegebnisse einbezogen würde. Kurz: Deaktivieren viele Nutzer eine bestimmte Website in ihren persönlichen Suchergebnisse, könnte sich dies womöglich auch auf die allgemeinen Suchergebnisse auswirken. Ein externer Suchmaschinenoptmierer hat in diesem Fall nur geringe bis keine Chancen, entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung des Rankings vorzunehmen, wenn die Seite erstmal aus den SERPs entfernt wurde. Um dies zu verhindern, müßte der Suchmaschinenoptimierer zukünftig viel mehr mit dem Websitebetreiber Hand-in-Hand arbeiten, um ihm Tipps zur z.B. Verbesserung des Contents oder die Optimierung des Bestellprozesses zu geben, damit die Suchmaschinennutzer nicht auf die Idee kommen, die Website aus den individuellen Suchergebnissen zu verbannen. Alles in allem könnte es also tatsächlich spannend im Bereich Suchmaschinenoptimierung werden!