Vor einigen Tagen veröffentlichten Martin und Dominik recht interessante und lesenswerte Artikel zu den Themen Satellitenseiten, Linkbuilding und Mustererkennung und Tarnung von Linknetzwerken in ihren Blogs. Von ihren Artikeln inspiriert möchte ich das Thema Linknetzwerke hier und heute ebenfalls gerne noch einmal aufgreifen, da es immer wieder ein beliebtes Thema auf SEO-Stammtischen und und Seminaren ist: Wie baue ich ein Linknetzwerk auf? Was muß ich beachten? Welche Alternativen gibt es?
Wer ein Linknetzwerk in Form von kleinen Satellitenseiten aufbauen will um sein Hauptprojekt auf die Überholspur zu bringen, hat letztlich zwei Möglichkeiten an die Sache heranzugehen:
Satellitenseiten – Variante A
In der Regel baut man sein Linknetzwerk so auf, dass man die eigenen Satellitenseiten dazu verwendet um sein Hauptprojekt zu pushen. Das mag zwar auf den ersten Blick ganz einfach klingen, ist aber dennoch mit Vorsicht zu genießen. Wer sich einfach ein paar Zusatzdomains registriert und dort seine Links platziert, mag zwar im ersten Augenblick frohlocken, aber in Kürze ein böses Erwachen erleben. Natürlich erkennen Suchmaschinen dank Registrar-Status sehr schnell wem die Domains gehören, wohin sie verlinken und das so scheinbar versucht wird das Ranking einer bestimmten Website zu manipulieren. Dieser Manipulierungsversuch erfolgt dann leider oft recht erfolglos, wenn alle Domain Links von der identischen IP stammen und die Tarnung aufgeflogen ist. Schelm wer hier denkt, die Suchmaschinen würden das nicht entsprechend beim Ranking (ab)werten.
Um ein eigenes Linknetzwerk zu betreiben, muss man also die Tarnkappe aufsetzen und seine Satellitenseiten so verpacken, dass die Suchmaschinen nicht bemerken, dass ein Projekt künstlich gepusht wird. Dieses Unterfangen ist nicht unbedingt mit wenig Aufwand verbunden, denn die Projekte müssen nicht nur auf verschiedene Inhaber registriert (verschiedene Whois Daten) und bei unterschiedlichen Hostern mit möglichst unterschiedlichen C-Class Netzen gehostet werden, sondern es sollten wenn möglich auch stets unterschiedliche Templates (z.B. bei WordPress) sowie regelmäßig wechselnde Linktexte zum Einsatz kommen. Damit ist die Liste zwar noch längst nicht vollständig, aber zumindest die Basics sind damit schon mal vom Tisch. Hat man alle wesentlichen Punkte beachtet, hat man bei dieser Variante ganz klar den Vorteil, dass man stets vollen Zugriff und volle Kontrolle über seine gesetzten Backlinks hat und nur beschränkt auf Backlinkpartner angewiesen ist. Grafisch sieht das ganze vereinfacht dargestellt dann folgendermaßen aus…
Klingt gut, aber welche Alternative gibt es?
Satellitenseiten – Variante B
Eine weitere Möglichkeit ist die Variante mit dem „offenem Visier“. Diese Variante zielt zwar ebenfalls auf das Satellitenseiten-Konzept ab, geht aber eigentlich einen komplett anderen Weg. Im Gegensatz zur Variante A geht es hier nicht darum ein Linknetzwerk aufzubauen, welches das eigene Hauptprojekt mit Linkpower versorgt. Viel mehr dienen die Satellitenseiten hier lediglich als Kanonenfutter bzw. Linkspender für fremde Projekte. Dabei ist das Prinzip ebenso genial wie einfach: Statt die Energie in die Verschleierung und Tarnung des eigenen Netzwerkes zu stecken, spielt man hier mit offenen Karten. Eigentlich hasse ich diesen Satz ja wie die Pest, aber hier passt er ausnahmsweise doch ganz gut: „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“.
Statt seine Projekte mit aller Gewalt gegen die Aufdeckung durch Google & Co zu schützen um dann von diesen eigenen Satellitenseiten auf sein eigenes Projekt zu verlinken, verlinkt man von dort aus ausschließlich auf fremde Projekte und holt sich auf diese Weise von seinen Tauschpartnern Links von frischen bzw. fremden IPs. Man erspart sich also nicht nur das lästige verschleiern der Whois-Daten, sondern auch das hin und her mit ständig wechselnden Webhostern, denn: Es spricht ja grundsätzlich nichts dagegen, dass man mehrere Projekte betreibt und die womöglich bei seinem Lieblingshoster bzw. seinen Lieblingshostern betreibt. Knackpunkt bei dieser Variante: Man darf hier nicht den Fehler machen und auf seine eigenen Projekte verlinken. Zudem bedarf es natürlich auch einer regelmäßigen Kontrolle der getauschten Links, aber auch hierfür gibt es inzwischen gute Link-Management-Lösungen. Wichtig auch: Beim Linktauschpartner sollte man – sofern man mehrere Links bekommen sollte – darauf achten, dass die eingehenden Links ebenfalls von verschiedenen IPs kommt und man nicht 20 Links von 20 Domains erhält, die alle auf einer einzigen IP liegen. Grafisch sieht das ganze vereinfacht dargestellt dann folgendermaßen aus…
Wer A sagt, muß auch B sagen? Was ist die ideale Lösung?
Fazit: Eine perfekte und 100%ig sichere Lösung gibt es natürlich auch hier nicht. Die sicherste Variante ist vermutlich die Kombination beider Varianten, sprich ständig wechselnde Inhaber/Webhoster bzw. IPs und dennoch keine direkte Verlinkung auf das Hauptprojekt – aber nur wenige haben die Ressourcen hierfür. Muß man sich deshalb für eine der beiden Varianten entscheiden, so sollte man schauen, welche persönlichen Möglichkeiten man hat und welche Ziele man erreichen will. Möchte man wirklich seine Freunde, Bekannte, Kollegen, etc. für die Verschleierung der Whois-Daten einspannen, welche unter Umständen die Birne für die Website hinhalten müssen? Bei einer Hand voll Websites lässt sich das noch gut managen, aber irgendwann wird es dann kompliziert. Da sowohl Variante A und Variante B Vorteile und Nachteile haben, ist es schwer hier eine echte Empfehlung zu geben. Ich denke, eine gesunde Mischung machts!
Jetzt seid ihr gefragt: Welche der beiden Varianten ist euer Favorit? Ich freu mich wie immer auf eine interessante Diskussion 😉
BTW: LTSx steht übrigens für LinkTauschSeite…