Noch nicht ganz ein Jahr ist es nun her, dass ich für meinen Blog endlich(!) einen Twitter-Account (@DennisTippe) eingerichtet habe. Nachdem ich anfangs eher skeptisch hinsichtlich des Nutzens an Twitter heranging, bemerkte ich sehr schnell die Möglichkeiten und Potenziale die hinter diesem Dienst stecken. Inzwischen möchte ich ihn eigentlich nicht mehr missen wollen und selbstverständlich gehört Twitter längst zum guten Online-Marketing Mix. Wie es bei Socialmedia aber so ist, wird jeder Channel bedingt durch die Zielgruppe anders genutzt und gepflegt. Vergleiche zwischen Facebook, Xing, Twitter, Tumblr oder klassischen Blogs sind nur bedingt möglich – ebenso die dazugehörige Netiquette. Aus diesem Grund habe ich hier mal eine Liste mit 20 Tipps zur Netiquette im Umgang mit Twitter erstellt, die mir seit der Nutzung von Twitter als wichtig scheinen.
Twitter-Knigge: 20 elementare Tipps zur Netiquette
- Registriere dir einen Usernamen bzw. Twitternamen der zu dir paßt und den man sich merken kann. Besonders Unternehmen sollten/müssen hier auf Seriösität achten!
- Style deinen Twitter-Account möglichst einmalig und nutze nicht die Standard-Designs! Diese kennt jeder und inzwischen kann sie wohl auch niemand mehr sehen. Für Firmen gilt: Das Design (Hintergrund, Avatar, Schriftfarbe, Linkfarbe, etc.) an das Corporate Design anpassen.
- Twittere nur wirklich interessante Dinge und achte dabei auf deine Zielgruppe. Keinen Menschen interessiert es ob du dir gerade eine Pizza bestellt hast, du gleich zum Zahnarzt mußt oder du dir gerade online supertolle Birkenstock-Latschen gekauft hast. Dies gilt übrigens auch für mobiles Twittern. Tweets wie „Ich stehe gerade an der Ampel und warte auf grün“ bieten keinen wirklich Mehrwert für die Leser. Weniger ist hier oft mehr!
- Entwickle deinen eigenen, persönlichen und unverkennbaren Stil beim Twittern!
- Verfasse Tweets mit Links zu externen Websites möglichst so, dass jeder sofort aus dem Titel erkennen kann, was ihn auf der verlinkten/empfohlenen Seite erwartet und täusche die Leser nicht mit falschen Beschreibungen!
- Versuche aktuelle Informationen (z.B. Nachrichten) möglichst als Erster zu twittern! Ausnahme: Informationen ohne „Verfallsdatum“ bzw. zeitliche Begrenzung können auch nach Tagen, Wochen oder Monaten immer noch interessant für deine Follower sein.
- Der eigentliche Zweck von Hashtags ist inzwischen leider etwas verloren gegangen. Markiere nur wirklich ausgewählte Begriffe wie z.B. #SEO, #dmexco oder ähnliches. Tweets mit Hashtag-Mutationen im Stil von #Ich #gehe #jetzt #Shoppen sind a) schwer zu lesen und b) nerven sie die Nutzer.
- Mache dir fremde Tweets/News nicht zu Eigenen und gib bei ReTweets immer die Quelle bzw. den Twitteraccount an, von dem du die Information zuvor erhalten hast. Ein „RT @twitteruser [Message]“ oder „[Message] via @twitteruser“ gehört einfach zum guten Stil – sofern es der Platz von 140 Zeichen zulässt. Ab dem dritten ReTweet können die vorhergehenden Nutzer notfalls entfernen. Der Ursprungs-Poster sollte allerdings stets erkennbar bleiben.
- Verwende beim ReTweeten möglichst die mitgesendete Original-URL, besonders bei Short-URLs, da der Versender möglicherweise Statistiken über die Reichweite seines Tweets erheben möchte.
- Twittere nicht ständig über dich selbst. Dies sieht oft nach purer Selbstdarstellung aus. Als Unternehmen sollte man auch so offen sein und (positiv) über Mitbewerber und deren Produkte/Dienstleistungen zwitschern können. Das strahlt nicht nur Seriösität, sondern auch Selbstsicherheit aus.
- Twittere niemals schlecht über Kunden, Arbeitskollegen, Freunde oder Mitbewerber! Verzicht auf verbale Angriffe auf andere Nutzer sowie andere negative geistige Ergüsse. Stunk mag in einigen Fälle zwar ein wirksames Marketing-Instrument sein welches kurzfristig fruchtet und Traffic bringt. Oft leidet darunter aber langfristig die eigene Reputation. Kurz: Immer freundlich bleiben!
- Übertreibe es beim FollowFriday nicht! Natürlich möchte man möglichst viele seiner Follower empfehlen, aber mehr als 2-3 #FF-Tweets hintereinander müssen wirklich nicht sein.
- Twittere regelmäßig und kontinuierlich. 20 Tweets innerhalb von einer Stunde und dann wieder eine Woche „Sendepause“ sind eher unschön und sorgen nicht unbedingt nachhaltig eine treue Followerschaft.
- Folge nur so vielen Leute, wie du auch tatsächlich verarbeiten/lesen kannst! Eine Timeline mit mehr als 500 Accounts verspricht zwar zunächst viele Informationen, aber letztlich wirst du doch nicht alle lesen können – außer du machst es hauptberuflich. Oft gehen dann wirklich interessante Tweets im Dunst der Timeline unter.
- Empfehle keine Produkte und Dienstleistungen bei Twitter, von denen du nicht 100%ig selbst überzeugt bist! Dies ist für die Leser nicht nur lästig, sondern wirkt auf längere Sicht zudem unseriös.
- Du hast gerade einmal 20 Tweets abgesetzt, hast aber schon über 5000 Follower? Wirkt wenig glaubwürdig, oder? Verzichte auf Autofollower-Tools und ähnliches. Überzeuge die Nutzer stattdessen lieber mit wirklich interessanten, witzigen und nützlichen Tweets – dann kommen die Follower von ganz allein!
- Antworte möglichst immer auf direkte Fragen die dich über Twitter erreichen! Dies betrifft sowohl private Nachrichten als auch Tweets die dich mittels „@twitteraccount“-Tweet direkt ansprechen. Dies gilt besonders für Unternehmen, da es sich hier in der Regel um Kunden handelt die Lob, Kritik, Verbesserungsvorschläge oder Fragen zu Produkten/Dienstleistungen haben.
- Auf direkte Fragen zu antworten bedeutet nicht, Twitter zu einem Chat-Ersatz zwischen zwei Usern zu machen! Beim Twittern immer an den Mehrwert und die Timeline der anderen(!) Follower denken.
- Betreibe neben deinem Twitter-Account zusätzlich noch einen eigenen Blog, denn nicht alle Informationen kann man in 140 Zeichen verpacken!
- (Re)Tweete keine Inhalte, die nach den geltenden Gesetzen deines Landes illegal sind. Dies gilt insbesondere für Links, die auf illegale Inhalte zeigen!