Viele Websitebetreiber begehen den Fehler und beziehen bei der Entwicklung ihrer Website nur das eigene Know-How und die entsprechenden Keywords ein, anstatt sich auf die tatsächliche Zielgruppe zu beziehen. Dabei liefern gerade Kunden sehr oft ein interessantes und vor allem nützliches Feedback. Das Problem liegt hier oft darin, dass man sich als Anbieter eines Produktes oder einer Dienstleitung täglich mit seinen Produkten und deren Bezeichnungen beschäftigt. Dies führt dazu, dass andere Perspektiven oft nicht mehr eingenommen werden können. Aus diesem Grund ist die Befragung von Kunden und ggf. anderen Stakeholdern wie z.B. Arbeitskollegen oder Lieferanten nicht nur eine nützliche, sondern auch eine wichtige Methode, um mögliche Reichweitenverluste zu minimieren.
Schreibweise: Rechtschreibung und Plural/Singular
Zwar gilt die neue Rechtschreibung jetzt schon einige Jahre, dennoch werden einzelne Begriffe von den Internetnutzern immer noch unterschiedlich geschrieben wie z.B. Grizzlybär und Grislibär oder Pappmaché und Pappmaschee. Diese einfachen Beispiele verdeutlichen die Relevanz der Schreibweise für das Wording einer Website. Suchen z.B. 80% der Nutzer nach Pappmaschee statt Pappmaché ist im Idealfall die Schreibweise zu bevorzugen, die am häufigsten verwendet wird. Dies gilt auch für Begriffe im Plural und Singular wie z.B. Kaktus und Kakteen. Je nach Suchvolumen – welches man z.B. mit dem Google Keyword Tool in etwa abschätzen kann – kann es auch erforderlich sein, beide Schreibweisen zu berücksichtigen. Hier muss man schauen, welche Zielgruppe effektiv angesprochen werden soll und welche Schreibweise hier bevorzugt wird und auch sinnvoller ist.
Schreibfehler und Vertipper
Ein weiterer „Traffic-Killer“ sind häufig auch komplizierte Begriffe die regelmäßig von den Nutzern falsch geschrieben werden. Je nach Volumen kann es deshalb sinnvoll sein, diese in einem seriösen Umfeld ebenfalls zu platzieren. Ein schönes Beispiel ist beispielsweise: „Unsere 2 Terabyte (oft Terrabyte geschrieben) Festplatten entsprechen dem aktuellen technischen Standard.“ Hier muß ggf. etwas getrickst und gezaubert werden, um eine solche Ergänzung dezent und seriös in den Content und Kontext der Website zu integrieren.
Fachbegriff, Laienbegriff und regionale Unterschiede
Auch hier gibt es oft unterschiedliche Schreibweisen, nach denen bei Suchmaschinen gesucht wird. Während ein Arzt beispielsweise von einer „Appendizitis“ spricht, wird der Laie eher nach dem Begriff „Blinddarmentzündung“ in Internet suchen. Ein weiteres schönes Beispiel ist der Fachbegriff „Wertstoffsammelbehälter“, während viele Nutzer eher nach einem „Mülleimer“ suchen dürften. Entsprechend ist es wichtig die Begriffe auszuwählen, die von der Zielgruppe am häufigsten genutzt und gesucht werden. Ähnlich verhält es sich mit regionalen Unterschieden. Während in Nord- und Mitteldeutschland ein beliebtes Gebäck „Brötchen“ heißt, wird dieses im Süden Deutschlands und Österreichs gerne als „Semmel“ oder „Weckerl“ bezeichnet. Selbiges Gebäck wird in Berlin „Schrippe“ und in Hamburg auch gerne „Rundstück“ genannt. Dies zeigt, dass es beim Wording von SEO-Texten regionale Unterschiede zu berücksichtigen gilt, besondern wenn man als Website- oder Shopbetreiber z.B. nur regional oder eben bundesweit tätig ist.
Saisonale Schwankungen
In den Bereichen Produkte und Dienstleistungen unterliegen einige Produkte regelmäßig saisonnalen Schwankungen. Ein Beispiel ist hier, dass sich im Frühling und Sommer z.B. „Sommerreifen“ deutlich besser verkaufen als „M&S-Reifen“ bzw. „Winterreifen“. Ebenso ist ein „Weihnachtsmann“ am Jahresende gefragter als der „Osterhase“, welcher hauptsächlich im Februar/März gesucht wird. Diesen Faktor gilt es auch bei der Wahl der richtigen Keywords zu berücksichtigen. Die untere Abbildung zeigt beispielhaft das Online-Tool Google Trends, welches saisonale Schwankungen hinsichtlich getätigter Suchanfragen der vergangenen Jahre und teilweise auch Vorhersagen tätigen kann:
Fazit
Das richtige Wording und die Wahl der passenden Keywords ist einer der wichtigsten Faktoren für den SEO-Erfolg einer Website. Wichtig ist dabei, dass bei der Wahl der Keywords eben nicht nur auf eigene Kenntnisse und den eigenen Keyword-Pool zurückgegriffen wird, sondern eben auch aus Kunden- bzw. Nutzersicht gearbeitet wird. Hier steckt in der Regel sehr viel mehr Potenzial, welches oft leider nicht genutzt wird.