Man kann es schon nicht mehr hören! „Content Marketing“ – egal wo man surft oder auf welcher Konferenz man sich gerade befindet. Content Marketing ist inzwischen für viele das Synonym für Online Marketing geworden. Dabei zielen die meisten Artikel und Vorträge auf großartige Kampagnen ab und phantasieren sich in luftige Budgethöhen. Doch was ist mit dem Gemüseladen um die Ecke? Dem Onlineshop, der gerade erst loslegt und keine Unsummen in Marketing ausgeben kann und will? Grund genug, einmal 30 praxisorientierte Tipps zu geben, die nun wirklich jeder bei seiner Website und mit kleinem Budget berücksichtigen kann. Los gehts!
Content Marketing – 30 Tipps für kleine Budgets!
1. Du-Ansprache
Klingt trivial. Ist es aber nicht. Faktisch bedienen sich die meisten Kategoriebeschreibungen und Ratgeberartikel immer noch dem förmlichen „Sie“. Was in konservativen Branchen sicher auch angebracht ist, kann in vielen Bereichen aber eingestaubt und langweilig wirken. IKEA macht es vor: Duzen ist in!
2. Integration von Social Media Buttons
Der Content ist brillant. Das Seeding lief super. Aber der Traffic rauscht über den Content, um auf Nimmer Wiedersehen zu verschwinden. Und nicht einmal Social Signals konnten eingesammelt werden. Dabei ist es denkbar wichtig, Facebook, G+ und Twitter Buttons bereitzustellen (SHARE > LIKE), um diese Signale abzuernten. Nicht zuletzt, um auch zukünftigen Lesern zu zeigen: dieser Content ist beliebt. Social Proof!
3. „Neuen alte Medien“
Texte gibt es wie Sand am Meer. Warum nicht einfach mal über den eigenen Schatten springen und einen Podcast machen bzw. den vorliegenden Content vorlesen?
4. Film ab, Kamera läuft!
Vor Videoproduktionen schrecken die meisten immer noch zurück. Dabei muss Content-Marketing nicht unbedingt Hollywoodreif sein. Und lässt sich mit ein paar Bilder-Slideshows, einem Sprecher oder einem Laiendarsteller trotzdem humorvoll ausgestalten. Ein Beispiel:
5. Nicht jeder Link zählt
Tools wie SEOlytics oder ahrefs.com sind dem Thema schon länger auf der Spur: Namedropping als Rankingfaktor. Tatsächlich gehört zu einem gesunden Linkwachstum auch die Nennung der Marke in „linkfreien Texten“. Sprich: Do-Follow-Links sind nicht alles!
6. Plattitüden und Floskeln sind OUT!
Natürlich hat jeder die besten Produkte. Doch wer seinen Content um „Mehrwert“ anreichern will, sollte auf Lobgesänge weitgehend verzichten. Der kaufkräftige Internetnutzer „ist doch nicht blöd“!
7. Karikaturen, Illustrationen und die Macht des Bildes
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Besonders, wenn echte Künstler beteiligt waren. Wie das in der Praxis aussieht, stellen die „Gartenhelden“ diese Saison frisch unter Beweis gestellt:
Onlineshopping mit Unterhaltungswert.
8. Reibung erzeugt Wärme
Wenn es das Thema zulässt sind meinungsbetonte Inhalte eine super Sache! Sie erzeugen Reibungen und sorgen oft für mehr Diskussions- und somit „Teil“-Bedarf.
9. Customer Generated Content
Zufriedene Bestandskunden sollten zu Content-Produzenten avancieren. Lustige Geschichten, Meinungsbilder und Branchenspiegel lassen sich mit ein paar netten E-Mails und ermutigenden Telefongesprächen schnell realisieren.
10. Offline Marketing online ausschlachten
Findet der nächste Firmenlauf auch auf den gängigen Spendenportalen Erwähnung? Was aus dem Unternehmensgeschehen lässt sich in Online-Content verwandeln?
11. Sichtbar, aber unlesbar
Häufig unterschätzt: Schriftgröße auf der eigenen Webseite beachten. Kleine Schriftgröße vermindert die Lesebereitschaft. Und auch sonstige Medien sollten auf eine ansprechende Größe skaliert werden.
12. Google Alerts nutzen
Im eigenen Themengebiet immer auf dem Laufenden bleiben und schnell reagieren können: kostenlos und mit wenigen Klicks realisiert. Danke, Google!
13. Platz 1 – wenn auch nicht beim Moneykeyword
Gute Ratgeber und andere Medien können Links ganz von selbst anziehen. Was aber immer vergessen wird: dazu müssen sie auch gefunden werden. Wer seinen Mehrwert-Content über klassischen Linkbuilding sichtbar macht, kann sich klassisches Linkbuilding irgendwann sparen!
14. Content-Marketing, offsite
Spezialisten im Reputationsmarketing haben schon lange begriffen: auch andere Google-Suchergebnisse werden von potentiellen Kunden geklickt. Inhaltlich starke Gastveröffentlichungen sollten auch mal auf das BRAND optimiert werden.
15. Fernab von Title und Description: die „Meta“-Ebene besetzen
Warum nicht auch mal über die eigene Content-Marketing-Kampagne berichten? Nicht zu verachten: es gibt kaum eine Zielgruppe, die mehr in Social Media teilt, als SEO’s und Marketeers!
16. 301: nach wie vor mächtig!
Die Content-Marketing-Kampagne hat Links und Social Signals angezogen? Die Saison steht vor der Haustür? Wer es unbedingt wissen möchte, kann eine Umleitung der Linkbait-URL auf Landingpage-URL’s abwägen. Kann richtig rocken. Muss aber nicht. Und die Nachhaltigkeit steht auf einem anderen Blatt.
17. Interne Links setzen
Das Schöne an Online-Inhalten: sie bleiben dynamisch. Und nach einem erfolgreichen Content-Marketing-Flight lassen sich einige interne Links auf die wichtigen Landingpages auch mal nachträglich einfügen. Nicht ganz so gefährlich wie eine 301!
18. Erzählperspektive, mal anders
Ich bin Bob, der Baumeister. Und jetzt erzähle ich Dir, warum du in unserem Baustoff-Katalog bestimmt auch das richtige Material für dein Bauvorhaben findest. Und weil Du es bist, gibt es noch einige Ratschläge von einem, der es wissen muss…
19. Aus dem Leben gegriffen
Der alltägliche E-Mail-Verkehr ist langweilig und eintönig? Weit gefehlt! Ein amerikanischer Künstler zeigt, wie man aus einem simplen Kundengespräch einen viralen Hit zaubern kann:
Disneyland Photoshop Troll.
20. Weniger ist mehr
Besonders beim kleinen Budget: lieber step by step die Dinge vernünftig auf die Startbahn bringen, als alles auf einmal und sofort starten. Fünf gute Content-Bausteine schlecht seeden ist ungeschickter, als eine Kampagne ordentlich durchziehen!
21. Schlagzeilen, die einschlagen
Es gibt Meldungen, die so besonders sind, dass sie sich wie im Sturm verbreiten, wenn man sie als erster aufgreift. Besonders, wenn Sie kontroverse Begriffe im Title tragen:
Möbelhaus ruft Tassen mit Hitler-Porträt zurück.
22. Das Zeitalter des Bullshitting
Standardphrasen gibt es in jedem Bereich. Fast schon eine Einladung, eine Content-Marketing-Kampagne mit Bullshit zu füllen. Ein tolles Beispiel kommt vom Kult-Magazin Extra3:
Das Rechtspopulisten-Bullshit-Bingo.
23. Wissenschaft, die Wissen schafft
Eine tolle Möglichkeit an spannende Informationen zu kommen sind Studien durch einen wissenschaftlichen Dienstleiter. Die Lobbys machen es vor: Schlagzeilen lassen sich durchaus „vom Fließband“ produzieren.
24. Geteilt wird, was das eigene Prestige steigert oder Insiderwissen bekundet
Wer liest nicht gern Positives über sich? Da liegt es doch nahe, Branchenexperten zu zitieren oder ihnen mit einer Erwähnung zu schmeicheln? Und dann dafür zu sorgen, dass sie am Inhalt „zufällig vorbeikommen“? Außerdem spannend: was ich teile zeigt, wer ich bin. Besteht der Content aus „Vorreiter-Wissen“ oder ist sehr solide aufbereitet? Da werden meine Kreise aber staunen, was ich so studiere!
25. Seeding-Zeitpunkt oftmals entscheidend
Alles ist perfekt vorbereitet. Doch die Pressemeldungen und Social Media Postings gehen genau dann online, wenn die Zielgruppe nicht da ist. Zum Beispiel weil Freitagabend ist. Außerdem zu berücksichtigen: meist sind parallel nur max. 10 % der potentiell erreichbaren Leser online. Und „nichts ist älter als die Zeitung von gestern“ – bzw. das Posting von vor 12 Stunden. Daher gilt: Re-Posting kann sich lohnen. Solange es nicht in Spam ausartet!
26. Inhalte mit regionalem Bezug schaffen
Wo ein Überangebot an Informationen besteht, ist der Kampagnenerfolg meist gefährdet. In regionalem Bezug sieht das meist anders aus – zumal die Regionalzeitungen den Internetauftritt oft nur semiprofessionell betreiben, geschweige denn SEO großartig berücksichtigen. Und auch wenn die Zielgruppe hier kleiner ist: regionales Content-Marketing kann viel erfolgreicher sein, als überregionales.
27. Hashtags nutzen
Von den Profis längst verinnerlicht, haben kleinere Unternehmen oft nicht die nötige Expertise über die neuen Hashtags. Praktisch lässt sich mit deren Einsatz aber eine viel größere Gruppen an Menschen erreichen. Mit nur einer halben Stunde vorbereitender Lektüre!
28. Aus alt macht neu
Im letzten Jahr schon einmal im Blog über den Muttertag geschrieben? Was liegt da näher, als den Trust des alten Artikels per Weiterleitung auf den aktuellen zu übertragen. Die Ergebnisse sind oft überwältigend!
29. Des Textes neue Kleider
Leider begegnet man immer noch viel zu vielen „Textwüsten“. Und mag der Inhalt hier noch so exzellent recherchiert sein: ohne begleitende Bilder, Zwischenüberschriften, Absätze, Tabellen, Bullet Points oder kleinen Infoboxen ist der Leseanreiz für den Durchschnittssurfer einfach zu niedrig.
30. Elevation
Es gibt unzählige hochtalentierte Menschen jeder Altersgruppe. Und wo es dem SEO an Talenten fehlt, kann er diese doch wunderbar „sichtbar“ machen. Warum also nicht eine Ausschreibung wagen: „Suche außergewöhnliches Talent“. RTL beweist, dass das wunderbar funktionieren kann.
Und zum Abschluss bleibt zu sagen…
Schön, dass ihr bis hierhin gekommen seid. Hättet ihr auch die „Top5“- oder „Top10“-Variante angeklickt und gelesen? Ihr seht also tatsächlich: Content is King – auch bei kleinem Budget! 😉