Das die Reputation im Internet für jeden Nutzer zusuchnehmend wichtiger wird, kann vermutlich jeder selbst nachvollziehen. „Ottonormalverbraucher“ hat hier in der Regel das Zepter selbst in der Hand, wo und wie über ihn im Internet berichtet wird, sofern er mit der nötigen Vorsicht und ggf. nicht unter seinem bürgerlichen Namen in Foren, Blogs oder sonstigen Netzwerken agiert. Manche Nutzer greifen auf der Suche nach eigenen Reputationen auf klassische Suchmaschinen wie z.B. Google, Yahoo oder MSN/Live zurück. Zusätzlich gibt es noch die sogenannten Personensuchmaschinen wie Yasni, 123People oder Spock, die Daten externer Plattformen wie Google, Yahoo, Xing, Facebook, Amazon, etc. nutzen und in Zusammenhang bringen (leider nicht immer zugunsten der Betroffenen). So oder so – Suchmaschinen können sich hinsichtlich von Reputationen negativ auswirken.
Besonders für Prominente, die im öffentlichen Rampenlicht stehen, wird es immer schwieriger die Kontrolle über die unzähligen publizierten Informationen und Berichte zu behalten. Wie die Basler Zeitung (BaZ) heute berichtete, haben bereits rund 70 argentinische Prominente (wie z.B. Diego Maradona) ein Verbot zur Suche nach ihren Namen bei Yahoo und Google bewirkt. Wer z.B. auf der Website von Yahoo! Argentinien nach dem Namen „Maradona“ sucht, erhält 0 Suchergebnisse und folgenden Hinweis:
Con motivo de una orden judicial solicitada por partes privadas, nos hemos visto obligados a suprimir temporalmente todos o algunos de los resultados relacionados con ésta búsqueda.
Frei übersetzt:
Aufgrund einer gerichtlichen Anordnung, welche von privater Seite erwirkt wurde, sehen wir uns gezwungen alle oder Teile der Suchergebnisse zu der von Ihnen angeforderten Suche zu unterdrücken.
Gähnende Leere auf der Suche nach Diego
Die Frage ist nun, was man damit erreichen will, zumal argentinische Internetnutzer nur auf ausländische Suchmaschinen ausweichen müßten: Möchte die Prominenz damit erreichen, daß unschöne Bereiche der Vergangenheit im Dunkeln bleiben oder wird es in Zukunft gängige Methode sein, daß Informationen zum Schutz von Personen aus Suchmaschinen verbannt werden? Dabei wäre ein höherer Schutz von sensiblen Personendaten – nicht nur von Promimenten – im Zeitalter von Vorratsdatenspeicherung, Rasterfandung, Datenklau und Daterhandel, etc. durchaus wünschenswert. Was meint ihr?
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