Vor knapp 5 Wochen hatte ich ein kleines Experiment zum Thema richtige Verlinkung von IDN- bzw. Umlaut-Domains gestartet, wobei es darum ging, wie eben diese Domains extern korrekt verlinkt werden. Dabei wurden drei Möglichkeiten zur Verlinkung verwendet: a) Es wurde die reguläre Umlautschreibweise (in diesem Fall die Domain seokajüte.de), b) die Punycodeschreibweise (xn--seokajte-c6a.de) und c) die UTF8-Schreibweise (seokajüte.de) verwendet. Es stand dabei die Frage im Raum, welche Linkschreibweise schneller bzw. überhaupt von den gängigen Suchmaschinen (Google, Yahoo und Bing) indexiert werden. Aufgrund der noch recht zögerlichen Verbreitung von IDN-Domains im SEO-Bereich, waren die Meinungen in den Kommentaren entsprechend gespalten.
Nun liegt das offizielle Ergebnis des Experiments vor, zumindest soweit man es hier als „offiziell“ bezeichnen kann, da das Experiement öffentlich durchgeführt wurde und entsprechend Einflüsse nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden können. Natürlich wäre das Ergebnis aus diesem Grund repräsentativer, wenn es zunächst verdeckt durchgeführt und das Ergebnis erst danach hier im Blog präsentiert worden wäre. Völlig richtig. Aus diesem Grund habe ich wenige Tage nach dem öffentlichen Experiment parallel noch ein verdecktes Experiment mit einer weiteren IDN-Domain gestartet. Hier habe ich gleich 5 Kunstwörter als Keywords verwendet und nach dem identischen Muster wie im öffentlichen Experiment bearbeitet. Das spannende Ergebnis: Es gibt kein eindeutiges Ergebnis, nur einen Trend! Das ganze habe ich hier mal grafisch aufbereitet…
In allen Fällen sind die Punycode- und UTF8-Varianten im Google-Index gelandet. Yahoo und Bing lassen sich noch etwas Zeit. Das die beiden Schreibeweisen im Index gelandet sind, ist soweit nicht großartig verwunderlich. Wesentlich spannender finde ich die Tatsache, dass die Verlinkungen bei Umlautschreibweise bei 2/3 der Fälle im Index gelandet sind. Die Preisfrage lautet nun: Was nun? Wie soll ich Umlautdomains verlinken? Zunächst muß ich zunächst sagen: Es wundert mich, dass die Umlautschreibweise überhaupt so gut abgeschnitten hat – damit hätte ich ehrlich nicht gerechnet 😉 Dennoch lautet mein persönliches Fazit an dieser Stelle: Mir wäre das Risiko, dass ein Link mit Umlautschreibweise doch nicht richtig erkannt wird, zu groß. Ich würde bei Umlautdomains deshalb weiterhin die Punycodeschreibweise verwenden, zumindest solange bis es von den Suchmaschinen (z.B. durch Matt Cutts) keine eindeutige Klarstellung zu diesem Thema gibt. Neben dem SEO-Aspekt erspart man sich so übrigens auch hier und da Schweiß und Tränen mit Scripten, die nicht mit IDN-Domains umgehen können.
Natürlich würde mich jetzt auch eure Meinung interessieren – am liebsten sogar persönlich auf der DMEXCO und/oder der OMClub-Party. In diesem Sinne… bis morgen! 😀