Inzwischen kommt es Schlag auf Schlag – die Einschläge für die unbetrittene Nummer 1 unter den Suchmaschine Google kommen langsam näher. Während Microsoft gleich an mehreren Fronten kämpft, nämlich dem möglichen Kauf der zweitgrößten Suchmaschine Yahoo, der hauseigenen Suchmaschine MSN/Live Search und einer weiteren demnächst launchenden Suchmaschine mit dem Namen Kumo, werkelt derzeit ein weiterer Anbieter an einer neuen Geheimwaffe, die Google das fürchten lehren soll. Und zwar arbeitet niemand geringerer als Stephen Wolfram (Wolfram Research Inc.) mit einer 100-Mann starken Truppe an einer Suchmaschine namens WolframAlpha, welche im Mai an den Stark gehen soll.
Einige von euch werden sich jetzt fragen: Wer oder was ist Stephen Wolfram bzw. Wolfram Research? Dann wollen wir das Geheimnis kurz lüften: Stephen Wolfram ist ein britischer Mathematik- und Physik-Professor. Sein Unternehmen Wolfram Research ist Herausgeber der führenden Mathematik-Softwarelösungen Mathematica. Basierend auf dieser Software und seinem Buch „A New Kind of Science“ will Wolfram mit seiner neuen Suchmaschine WolframAlpha statt der üblichen Liste von Websites konkrete Antworten auf Fragen liefern die nicht nachgeschlagen, sondern berechnet werden! In seinem Blog schreibt Wolfram (übersetzt): „Mit Mathematica verfüge ich über eine symbolische Sprache, um alles auszudrücken, und über einen Algorithmus, um jede Art von Berechnung durchzuführen zu können“.
Aktuell kann die Website von WolframAlpha zwar besucht, aber leider noch nicht antesten. Interessiert müssen noch bis zum Mai warten. Momentan steht die Wolfram-Suchmaschine nur ausgewählten Testern zur Verfügung wie z.B. dem CEO von Radar Networks Nova Spivack. Er behaupt in einem Artikel über WolframAlpha: „In fact it may be as important for the Web (and the world) as Google, but for a different purpose“. Zur Suche nach einem Blog oder dem Kauf eines neuen Autos wird man die Suchmaschine vermutlich nicht nutzen. Viel mehr soll sie Nutzern Fakten zu einem ganz speziellen Thema liefern. Als Beispiele nennt er in seinem Artikel beispielsweise folgende Fragen: „Wo genau liegt Timbuktu?“, „Wie lautet die 307. Stelle von Pi?“, „Wo befindet sich gerade die ISS?“ oder „Wie viele Protonen befinden sich in einem hydrogenen Atom?“. Spannend dürfte hier also auch die Möglichkeit hinsichtlich einer erfolgreichen Suchmaschinenoptimierung werden!
Wolfram will also nicht die „Fehler“ von Cuil & Co wiederholen, sondern sich ganz klar mit einer eigenen Innovation durchsetzen. Allerdings plant auch Microsoft mit Kumo eine neuen Suchmaschine die sich einer ähnlichen Arbeitsweise bedienen und auf Fragen konkrete Antworten liefern können soll. Es könnte also bald wirklich wieder etwas spannend auf dem Suchmaschinenmarkt werden. Wie schätzt ihr die Chancen einer neuen (semantischen) Suchmaschine wie WolframAlpha ein?